Private Gesundheit teurer

Das Team um Alexander Borsa hat hierfür die Ergebnisse von 55 Studien der vergangenen 20 Jahre analysiert, von denen sich 47 ausschließlich auf die USA konzentrierten. Dabei konnten keine durchgängigen Vorteile einer Private-Equity-Übernahme festgestellt werden. Die Forschungsergebnisse, so die Experten, bestätigen die Notwendigkeit einer verstärkten Regulierung.

Private-Equity-Unternehmen kaufen mit dem Kapital von reichen Personen und großen institutionellen Investoren Unternehmen und verkaufen sie nach kurzer Zeit mit einem erheblichen Gewinn weiter. Im vergangenen Jahrzehnt kam es laut der Untersuchung im Bereich der Gesundheitsdienstleistung zu einer erheblichen Zunahme der Investitionen in d iesem Bereich. Die weltweiten Übernahmen überstiegen allein seit 2021 rund 200 Mrd. Dollar (225 Mrd. Euro). Pflegeheime wurden in den analysierten Studien am häufigsten untersucht, gefolgt von Krankenhäusern und dermatologischen Einrichtungen.

Neun von zwölf Studien wiesen höhere Kosten für die Patienten oder die Zahlenden auf. Drei Studien konnten keine Unterschiede feststellen und keine wies eine positive Auswirkung im Sinne einer Senkung der Kosten nach. Die Übernahme durch Private-Equity-Unternehmen stand zusätzlich mit bis zu schädlichen Auswirkungen auf die Qualität reichende Folgen in Zusammenhang. Von 27 Studien, die die Qualität der medizinischen Pflege beurteilten, fanden zwölf schädliche Auswirkungen, drei wiesen Vorteile nach und bei neun Studien kam es zu gemischten Ergebnissen. Drei Studien kamen zu einer neutralen Bewertung.

Wurden Pflegeheime getrennt analysiert, hatte die Übernahmen unterschiedliche Auswirkungen auf die Qualität. Laut den Forschern gibt es jedoch mehr Hinweise dahingehend, dass es eher zu einer Verschlechterung der Qualität kommt. Dazu gehört eine Senkung der Anzahl der Mitarbeiter sowie eine Verringerung der Qualifikation. Da die meisten analysierten Studien in den USA durchgeführt wurden, räumen die Wissenschaftler ein, dass sie vielleicht nicht weltweit Gültigkeit haben könnten. Die Forschungsergebnisse wurden in 'The BMJ' veröffentlicht.

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